ICPM/IKPM online Amtlicher Operationenschlüssel nach §301 SGB V Version 1.1 |
Reihenfolge
und Besetzung der Kodes
Informationsgehalt
eines Einzelkodes
Ein-
und Ausschlußbemerkungen, Hinweise und Listen
Verwendete
Begriffe und Symbole
zinfo
startseite | neues | suche
| archiv | info | kontakt
| download
| forschung
| lehre | dienstleistung | diskussion | gästebuch
Letzte Aktualisierung: 09/05/2001 09:02:22
Screendesign:
© 1998 |
info@add.uni-frankfurt.de
Zur Erfüllung der Vorgaben des § 301 SGB V sind allein die Kodes
des hier vorliegenden Operationenschlüssels nach § 301 SGB
zugrundezulegen. Über die Operationskodierung nach § 301 SGB V
hinaus können Krankenhäuser andere (z.B. umfangreichere)
Operationenschlüssel in eigener Verantwortung einsetzen.
Der Operationenschlüssel nach § 301 SGB V ist ein überwiegend
numerischer, hierarchisch strukturierter Schlüssel. Er weist
meist einen 5stelligen Differenzierungsgrad, bezogen auf die
International Classification of Procedures in Medicine (ICPM)
der WHO, auf.
Es gibt folgende Hierarchieebenen:
1. Kapitel
2. Bereiche
3. 3Steller
4. 4Steller
5. 5Steller
6. 6Steller
(siehe dazu auch die Abschnitte "Ein- und
Ausschlußbemerkungen und Hinweise" sowie "Verwendete
Begriffe und Symbole")
In einigen Kodebereichen mußte auf eine alphanumerische
Gliederungsstruktur ausgewichen werden, da die zur Verfügung
stehenden 10 numerischen Untergliederungen für die
erforderlichen Inhalte nicht ausreichend waren. Die
alphanumerischen Notationen beschränken sich auf die 5. und 6.
Stelle der Systematik.
Eine alphanumerische Angabe wurde ebenfalls für die Bezeichnung
der Resteklassen "Sonstige Operationen" und "Nicht näher
bezeichnete Operationen" gewählt. Dadurch war es möglich, zwei
weitere numerische Positionen für fachspezifische Inhalte zu
gewinnen. Die Position "x" beinhaltet dabei sonstige
Operationen, die Position "y" nicht näher bezeichnete
Operationen. Der vierstellige Kode "Andere Operationen..." ist
als Platzhalter für spätere Erweiterungen durch Neuentwicklungen
und bisher nicht berücksichtigte Operationen gedacht.
Die Textbeschreibung auf der 5. Gliederungsstelle wurde aus
Gründen der Übersichtlichkeit verkürzt angegeben und enthält nur
die wesentlichen Unterscheidungsmerkmale gegenüber der
zugehörigen Textbeschreibung für die 4. Gliederungsstelle.
Im vorliegenden Schlüssel sind nicht alle 4stelligen
Kodepositionen besetzt. Auf ein "Aufrücken" der nachfolgenden
Kodes wurde aus Gründen der Vergleichbarkeit zur ICPM der WHO
verzichtet. Die freien Kodes stehen für ggf. später
erforderliche Erweiterungen zur Verfügung.
Der Operationenschlüssel nach § 301 SGB V weist eine
topographisch-anatomische Gliederung auf. Auf eine
fachgebietsbezogene Gliederung wurde verzichtet. Dies bedeutet,
daß Eingriffe, die von mehreren Fachgebieten durchgeführt
werden, unter dem jeweiligen Organkapitel zu finden sind. So
wurden z.B. die kinderchirurgischen Prozeduren in die jeweiligen
organbezogenen Kapitel integriert. Es gibt demnach keine
altersbezogene Gliederung.
Grundprinzip des Operationenschlüssels nach § 301 SGB V ist die
Abbildung eines durchgeführten Eingriffes möglichst mit einem
Kode. Dieses Prinzip wurde auch deshalb gewählt, um komplizierte
Abbildungsformen nach Möglichkeit zu vermeiden.
In einigen Bereichen ist eine Kodierung von Operationen mit
mehreren Kodes vorgesehen. Dies ist insbesondere für die
Abbildung komplexer Eingriffe erforderlich. In diesen Fällen
wurde ein Hinweis formuliert, der auf die gesonderte Kodierung
von durchgeführten Teilmaßnahmen eines komplexen Eingriffes
verweist.
Sofern mehrere Kodes zur Dokumentation eines kompletten
Eingriffes erforderlich sind, ist der inhaltlich leitende
Eingriff an erster Stelle zu dokumentieren. Die Versorgung von
intraoperativen Komplikationen muß gesondert verschlüsselt
werden.
Der Operationenschlüssel nach § 301 SGB V sieht vor, weitere
ergänzende Angaben zu einer Operation zusätzlich zu kodieren.
Für diese Angaben steht ein spezieller Bereich am Ende des
Kapitels 5 zur Verfügung. Die Zusatzinformationen umfassen:
- Anwendung mikrochirurgischer Technik
(Unter einem mikrochirurgischen Eingriff werden Operationen
verstanden, die mit Hilfe eines Mikroinstrumentariums und
einer optischen Vergrößerung in entsprechender
Operationstechnik unter maximaler Gewebeschonung durchgeführt
werden.)
- Durchführung der Operation im Rahmen der Versorgung einer
Mehrfachverletzung
(Dieser Zusatzkode ist nur für die Versorgung von Patienten
anzuwenden, bei denen als Unfallfolge eine Mehrfachverletzung
vorliegt, aber keine Lebensgefahr besteht.)
- Durchführung der Operation im Rahmen der Versorgung eines
Polytraumas
(Dieser Zusatzkode ist nur für die Versorgung von Patienten
anzuwenden, bei denen als Unfallfolge eine Verletzung
mehrerer Organsysteme mit akuter Lebensgefahr besteht.)
- Durchführung einer Reoperation
- Vorzeitiger Abbruch einer Operation
Die Zusatzkodes sind ergänzend zu verwenden, sofern die
Information nicht schon im Kode selbst enthalten ist.
Zusatzkodes dürfen nicht selbständig benutzt werden und sind nur
in Kombination mit dem durchgeführten, inhaltlich leitenden
Eingriff zulässig.
Zur korrekten Anwendung des Schlüssels wurden Hinweise, Ein- und
Ausschlußbemerkungen formuliert. Diese befinden sich auf der
jeweils höchstmöglichen Hierarchieebene.
Folgende Begriffe und Symbole werden dafür verwendet:
Die Einschlußbemerkung dient der näheren Definition des
Inhaltes der Klasse oder gibt Beispiele für die Zuordnung zu
dieser Klasse.
Ausschlußbemerkungen weisen auf Maßnahmen hin, die einem
anderen Kode der Klassifikation zuzuordnen sind. Der
zutreffende Kode ist jeweils angegeben. Wenn eine
Ausschlußbemerkung keine Kodeangabe enthält, ist die
Prozedur, die ausgeschlossen wird, nicht Teil des amtlichen
Schlüssels und somit keine Prozedur nach § 301 SGB V.
Ausschlußkriterien wurden nicht angegeben, sofern der
auszuschließende Inhalt in der unmittelbar nachfolgenden
Kodeliste enthalten ist.
Hinweise ("Hinweis:")
Die aufgeführten Hinweise haben folgende Funktion:
1. Anmerkung zur gesonderten Kodierung von Teilkomponenten
einer komplexen Operation (siehe Abschnitt
Mehrfachkodierung)
2. Anmerkung zur zusätzlichen Kodierung von ergänzenden
Angaben einer Operation
3. Hinweis auf die gesonderte Kodierung des Zuganges
4. Hinweise, wann dieser Kode verwendet werden kann
Listen wurden eingeführt, um für einen oder mehrere Kodes
geltende einheitliche Untergliederungen in der 6. Stelle aus
Gründen der Übersicht zusammenzufassen. Listen werden z.B. in
folgenden Bereichen verwendet:
- Lokalisationsangaben für die Bezeichnung der Blutgefäße
- Bezeichnung von Knochen und Gelenken
- Angaben zu Zugängen, Verfahren oder Seitenlokalisationen
Auf die Gültigkeit einer Liste für einen Kode wird jeweils
durch einen Hinweis aufmerksam gemacht.
Folgende Begriffe und Symbole werden verwendet:
Kodes mit Doppelstern (**) am linken Rand des jeweiligen
Kodes kennzeichnen 5Steller, bei denen für die Kodierung eine
6stellige Untergliederung zu benutzen ist. Die 6stellige
Untergliederung betrifft diejenigen Kodes, die aus der ICPM
1.1 in den erweiterten amtlichen Operationenschlüssel
aufgenommen wurden, um die Sonderentgelte und Fallpauschalen
der BPflV '95 abbilden zu können. Die 6Steller sind teilweise
als ausdefinierte Kodes unter dem zugehörigen 5Steller
ausgewiesen, teilweise werden sie durch Listen gebildet
(siehe "Listen").
Runde Klammern enthalten ergänzende Bezeichnungen oder
Erläuterungen zu einer Prozedurenangabe. Diese Angaben können
vorliegen, aber auch fehlen, ohne daß die Verschlüsselung
dadurch beeinflußt wird.
Eckige Klammern enthalten Synonyme und andere Schreibweisen
zu einer Prozedurenangabe.
Der Begriff "und" im 3stelligen und 4stelligen Kode wird
sowohl im Sinne von "und" als auch im Sinne von "oder"
verwendet (z.B. bei der Aufzählung von Prozeduren wie
"Inzision, Exzision und Destruktion..." oder bei der
Aufzählung von Lokalisationen wie "...Naht eines Nerven und
Nervenplexus".)
Im 5stelligen Kode wurde "und" im Sinne von "sowohl als
auch", "oder" im Sinne von "entweder/oder" verwendet.
Die Nomenklatur im vorliegenden Schlüssel lehnt sich an die
deutsche Version der ICD an. Entsprechend werden
Prozedurenangaben sowie Fachbezeichnungen der Anatomie in der
Regel in deutscher Schreibweise angegeben. Sofern es sich um
Fachbezeichnungen aus mehreren Wörtern oder um lateinische
Termini technici handelt, wurde die lateinische Schreibweise
verwendet. Trivialbezeichnungen sind in deutscher Schreibweise
angegeben. Deutsch-lateinische Mischformen wurden nach
Möglichkeit vermieden. Grundsätzlich wurde die im medizinischen
Duden verwendete Schreibweise übernommen.
A. Arteria
AV Arterio-venös
BWS Brustwirbelsäule
CO2 Kohlendioxid
DIPI Direkte intraperitoneale Insemination
ECCE Extrakapsuläre Extraktion der Linse
ECMO Extrakorporale Membranoxygenierung
EDTA Äthylendiamintetraessigsäure
EEG Elektroenzephalographie
EMG Elektromyogramm
ET Embryotransfer
Exkl. Exklusiv
GIFT Intratubärer Gametentransfer
HWS Halswirbelsäule
Inkl. Inklusiv
IUD Intrauterine devices
IVF In-vitro-Fertilisation
Kap. Kapitel
Lig. Ligamentum
LWS Lendenwirbelsäule
M. Musculus
Mm. Musculi
N. Nervus
N.n.bez. Nicht näher bezeichnet
OP Operation
PE Probeexzision
PEG Perkutan-endoskopische Gastrostomie
PSAP Posteriore sagittale Anoproktoplastik
PTA Perkutane transluminale Angioplastie
PTC Perkutane transhepatische Cholangiographie
PTCA Perkutane transluminale Koronarangioplastie
TEA Thrombendarteriektomie
TGA Transposition der großen Arterien
V. Vena
Vv. Venae
ZIFT Intratubärer Zygotentransfer
ZNS Zentralnervensystem