Projekt Terminologie-Server, SS 97 |
Grobkonzept
Autoren: Matthias Hummel, Andreas Thier
Mit Hilfe einer Eingabemaske, die mit dem Web Site/Intranet Management-Tool erstellt wird, wird ein deutscher Befundtext vom Arzt über das Internet eingegeben. Auf Wunsch kann man sich zu einzelnen Begriffen zusätzliche Informationen einholen. Mit Hilfe von Xmed wird der eingegebene Text nun standardisiert, und die Existenz der eingegebenen Symptome wird überprüft.
Tritt ein im Xmed-Thesaurus nicht vorhandenes Symptom auf, so wird dieses nach Bestätigung des Benutzers in eine Datei, den sog. Briefkasten, eingetragen. Die im Briefkasten enthaltenen Symptome werden regelmäßig von Experten beurteilt und gegebenenfalls in den Xmed-Thesaurus übernommen. Dazu wird mit dem Web-Tool ein Frontend erstellt, welches ebenfalls eine HTML-Seite ist.
Der standardisierte Text wird an eine weitere Routine übergeben. Diese greift sich aus dem Text die Symptome heraus und übersetzt sie mit Hilfe von MeSH ins Englische. Tritt dabei ein Homonymproblem (im Deutschen oder im Englischen) auf, so wird das Homonym zusammen mit dem gesamten Text an eine weitere Routine Ïbergeben, die das Homonym, ebenfalls unter Zuhilfenahme von MeSH, disambiguiert und das Ergebnis wieder an die Übersetzungsroutine zurückliefert. Falls das Problem nicht zufriedenstellend gelöst werden kann, sollen die verschiedenen Bedeutungen des Homonyms angezeigt werden, wobei die vom System als wahrscheinlichst erkannte mit einem Stern zu markieren ist. Der Anwender kann nun entscheiden, welche Bedeutung des Homonyms er auswählt.
Die resultierende Liste von englischen Symptomen (preferred terms) wird nun via Internet an DXplain übergeben. Dieses Expertensystem liefert dann eine Liste von Diagnosen (in englischer Sprache).
Die Diagnosen werden (in analoger Weise zu oben) ins Deutsche übersetzt.
(Rückfragen von DXplain müssen gesondert behandelt werden.)
Die Liste von Diagnosen wird unter Zuhilfenahme des Web-Tools in einer Web-Seite ausgegeben. Der Anwender hat nun die Möglichkeit, sich zu einzelnen Diagnosen Zusatzinformationen, wie z.B. den ICD-Code, einzuholen. Der Benutzer entscheidet, zu welcher Diagnose er diese Informationen sehen möchte.
Außerdem besitzt die Medizinische Informatik CD-ROMs mit UMLS und MeSH. MeSH ist u.U. auch über das Internet aufrufbar.
DXplain befindet sich im WWW. Man benötigt allerdings ein Paßwort für den Zugang. Sollte dieses nicht vorliegen, so ließe sich u.U. auch die DXplain-Version im Uniklinikum verwenden. Es handelt sich hierbei allerdings um eine ältere DOS-Version, die sich vielleicht nicht auf die gewünschte Art und Weise "von außen" ansteuern läßt.
Das Web Site/Intranet Management - Tool befindet sich ebenfalls bei der Medizinischen Informatik.
Es sind jedoch auch viele andere Einsatzmöglichkeiten (z.B. anderes Expertensystem, andere Sprachen, Zugriff auf internationale Register, ...) für einen solchen Terminologieserver denkbar, so daß bei diesem Projekt neben den direkt resultierenden Vorteilen, auch der Schaffung einer Basis für weitere wichtige Projekte eine besondere Bedeutung zukommt.
Für den Bertieb des Systems müssen evtl. anfallende Gebühren für die Internetnutzung, den Zugang zu DXplain und die Verwendung von MeSH einkalkuliert werden.